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ST5 ABS am Vorderrad – Sicherheitsgewinn oder Spielerei?
#1
Question 
ABS am Velo Vorderrad – Sicherheitsgewinn oder Spielerei?


Der Sinn des ABS am Auto ist, die Lenkbarkeit während einer Notbremsung zu erhalten. Der Preis dafür ist ein längerer Bremsweg. Die Vorteile, das Auto bleibt Spurstabil und das Notbremsen in einen Kurve führt nicht automatisch zum Selbstunfall, überwiegen.
 
Am Velo geht es darum, das blockieren des Vorderrads zu verhindern, weil dies unweigerlich zum Sturz führt. Der Hersteller argumentiert zusätzlich, dass es Bremsunfälle gebe, bei denen der Velofahrer über den Lenker gestürzt sei.

Was passiert beim Bremsen?

Es gibt eine dynamische Achslastverschiebung. Das Hinterrad wird entlastet. Der Vorderpneu wird durch das zusätzliche Gewicht breiter. Die grössere Aufstandsfläche verbessert die Bremswirkung. Das Hinterrad blockiert, kann seitlich wegrutschen. Der Fahrer wird aus dem Sattel gehoben. Die Füsse verlieren den Kontakt zu den Pedalen. Noch immer dreht das Vorderrad.
 
Kommt der Stromer nun zum Stillstand, landet der Fahrer auf den Beinen und hat den Lenker vor dem Bauch. Trifft der Stromer auf ein Hindernis erfolgt "Absteigen über den Lenker".

Wo nützt das ABS?

Bei einer Notbremsung werden die Bremshebel reflexartig gezogen. Bei einer Fahrt auf einer mit frischem Rollsplitt belegten Strasse würde das Vorderrad blockieren und ein Selbstunfall wäre die Folge. Das ABS kann das verhindern.

Fahrversuche mit dem Stromer ST5 ABS
 
Um das ABS zu testen habe ich einen Mergelplatz ausgesucht. Zudem habe ich eine unnatürlich tiefe Sitzposition gewählt.

Das Video zeigt die Wirkung des ABS: Beim Anbremsen blockiert das Vorderrad kurz um dann rollend abzubremsen. Gut zu sehen ist dies im Standbild. Die Speichen des drehenden Hinterrads sind verwischt und nicht erkennbar, das Vorderrad blockiert und die Speichen sind klar zu sehen. Kurz vor dem Stillstand wird das ABS ausgeschaltet.

Zum Vergleich ist ein Bremsversuch mit blockierendem Hinterrad dabei.



[Video: https://vimeo.com/455252554]
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#2
Danke für´s Vorführen, Bluecat! Wie ein wahrer Stuntman :-)
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#3
(06.09.2020, 18:48)bluecat schrieb: ABS am Velo Vorderrad – Sicherheitsgewinn oder Spielerei?


Der Sinn des ABS am Auto ist, die Lenkbarkeit während einer Notbremsung zu erhalten. Der Preis dafür ist ein längerer Bremsweg. Die Vorteile, das Auto bleibt Spurstabil und das Notbremsen in einen Kurve führt nicht automatisch zum Selbstunfall, überwiegen.

(...)

Also beim Auto führt ein modernes ABS auf trockenem oder nassem Teer schon lange nicht mehr zu einem längeren Bremsweg - im Gegenteil, der Bremsweg ist sogar kürzer... (Haftreibung versus Gleitreibung etc.)
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#4
(06.09.2020, 18:48)bluecat schrieb: Bei einer Notbremsung werden die Bremshebel reflexartig gezogen. Bei einer Fahrt auf einer mit frischem Rollsplitt belegten Strasse würde das Vorderrad blockieren und ein Selbstunfall wäre die Folge. Das ABS kann das verhindern.

Das gefährlichste für ein Stromerfahrer ist meiner Meinung nach Glatteis, da bringt  auch der ABS nichts.

Wenn man den Bremshebel reflexartig zieht vorallem nur die Vorderbremse ist man selber Schuld, wenn man auf die Schnauze fliegt.

Bei Magura kann man die Vorderbremse einstellen das es nicht so beisst....

Wegen dem Blockierenden Rad muss sich Stromer keine sorgen machen, die TRP beissen nicht so stark, wer auf Kieswege fährt ist auch selber schuld, meistens gilt hier sowieso ein Mofa Verbot und man macht unnötig die Kette dreckig so das der Verschleiss grösser ist.

Im Gross und Ganzen ist meiner Meinung nach das ABS eine spielerei.

Ich hab schon vollbremsungen durchgeführt mit 46 KM/H auch bei nasser Strasse, weil ein Fussgänger das Gefühl hatte er müsse warten auf dem Letzten moment und dann loslaufen. Hier hat sich bei mir nur das Hinterrad blockiert.

Downhill fahrer / Freerider kommen auch ohne ABS zurecht.

Sollten sich lieber auf das wesentliche Konzentrieren.... Qualität statt Quantität, Qualität = Kundenanforderungen sind erfüllt (ABS ist meiner Meinung keine davon)
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#5
Das ist leider auch meine Meinung  Stromer sollte sich auf das wesentliche Konzentrieren  ich warte seit 3 Wochen auf einen TMM Sensor  ! !
der in einem Jahr und 3000 Km  schon das 3 mal  seinen Dienst versagt hat  !  das kann einfach nicht sein  
ein ABS  in einen Fahrrad ist für mich Spielerei  mein Wunsch ist ein zuverlässiges  Stromer Fahrrad
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#6
(10.09.2020, 22:34)Weißblank schrieb: Das ist leider auch meine Meinung  Stromer sollte sich auf das wesentliche Konzentrieren  ich warte seit 3 Wochen auf einen TMM Sensor  ! !
der in einem Jahr und 3000 Km  schon das 3 mal  seinen Dienst versagt hat  !  das kann einfach nicht sein  
ein ABS  in einen Fahrrad ist für mich Spielerei  mein Wunsch ist ein zuverlässiges  Stromer Fahrrad

Klar, in diesem Preissegment gehört Qualität und Zuverlässigkeit mitunter an erste Stelle. Man will ja das Rad fahren ohne ständig in der Werkstatt zu stehen. Stromer hat da sicher noch Luft nach oben.

Zu ABS: "Wenn man nicht mit der Zeit geht, geht man mit der Zeit" sagt ein Sprichwort. Es trifft sicher auf das Thema Innovation zu. In diesem Sinne begrüsse ich generell Weiterentwicklungen, speziell wenn es um die Fahrsicherheit geht, wie eben bei ABS.

Du schreibst 3 x TMM Sensor-Defekt auf 3'000 km. Was war denn das jeweilige Fehlerbild? Die TMM Sensoren sind ein recht einfaches und robustes Bauteil welches eine tiefe Fehlerquote aufweist. Oft wird leider von Werkstätten der Sensor als Fehlerquelle geortet wenn z.B. eine wellige Unterstützung oder Bremseffekte beim Vortrieb auftreten. In den allermeisten Fällen hängen diese aber 'nur' mit den korrekten Anzugsmomenten der Hinterachse und der Sensorplatte zusammen. Nur wenn hier alles stimmt laufen die Stromer fluffig.
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#7
(10.09.2020, 01:16)speed85 schrieb: Also beim Auto führt ein modernes ABS auf trockenem oder nassem Teer schon lange nicht mehr zu einem längeren Bremsweg - im Gegenteil, der Bremsweg ist sogar kürzer... (Haftreibung versus Gleitreibung etc.)

Leider fehlen mir dazu die Informationen.

Ersatzweise habe ich das Resultat meiner Bremsversuche auf Glatteis herangezogen. Der Bremsweg mit ABS war mehr als doppelt so lang als jener mit blockierten Rädern. Bei der ABS Bremsung blieb das Auto absolut Spurtreu und lenkbar. Vier blockierende Räder habe ich mit der Handbremse erzeugt. Das Auto kam sofort etwa 45º quer und behielt die ursprüngliche Fahrrichtung bei.

Nun hat trockener Teer natürlich extrem bessere Reibwerte, allerdings sehe "Gleitreibung" für einen Pneu, der durch den Teer abgeschmirgelt wird, als etwas gewagten Begriff.
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#8
(11.09.2020, 18:18)bluecat schrieb:
(10.09.2020, 01:16)speed85 schrieb: Also beim Auto führt ein modernes ABS auf trockenem oder nassem Teer schon lange nicht mehr zu einem längeren Bremsweg - im Gegenteil, der Bremsweg ist sogar kürzer... (Haftreibung versus Gleitreibung etc.)

Leider fehlen mir dazu die Informationen.

Ersatzweise habe ich das Resultat meiner Bremsversuche auf Glatteis herangezogen. Der Bremsweg mit ABS war mehr als doppelt so lang als jener mit blockierten Rädern. Bei der ABS Bremsung blieb das Auto absolut Spurtreu und lenkbar. Vier blockierende Räder habe ich mit der Handbremse erzeugt. Das Auto kam sofort etwa 45º quer und behielt die ursprüngliche Fahrrichtung bei.

Nun hat trockener Teer natürlich extrem bessere Reibwerte, allerdings sehe "Gleitreibung" für einen Pneu, der durch den Teer abgeschmirgelt wird, als etwas gewagten Begriff.

Ja, auf Glatteis sieht es anders aus.

Auch auf Kies oder Schnee sieht es anders aus: Mit blockierten Rädern gibt es einen Keil, welcher besser bremst.

Auf Glatteis ist sowohl Haft- als auch Gleitreibung so klein, dass das dauernde varieren der Bremskraft mit ABS in Summe halt wieder schlechter als die reine Gleitreibung ist.
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#9
(14.09.2020, 11:00)speed85 schrieb: Auch auf Kies oder Schnee sieht es anders aus: Mit blockierten Rädern gibt es einen Keil, welcher besser bremst.

Diesen Effekt kenne ich - leider - auch sehr gut.





Weil das ABS Bremstest Video oft nur auch kleinen Bildschirman angeschaut werden kann, hier das extrahierte Standbild.

Das Vorderrad ist blockiert, während sich das Hinterrad normal dreht. Das ist an den Speichen zu erkennen. Zudem wirbelt das Vorderrad etwas Staub auf und steht leicht tiefer. Dies, weil es sich in den Untergrund gräbt und mutmasslich wegen der dynamischen Achslastverschiebung auch etwas abgeflacht ist.


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